Wohnen für die zweite Lebenshälfte

Wohnen für die zweite Lebenshälfte

„Es sind die Alten, die sich engagieren!“

In Schweden hat man sich bereits in den 1980er Jahren Gedanken über gemeinschaftliches Wohnen im Alter gemacht – und ein ganz neues Modell entwickelt: Häuser für die zweite Lebenshälfte. Das erste Haus namens Färdknäppen („Reisegefährte“) wurde schon 1993 gebaut. „Als wir damals darüber nachdachten, hatten alle Kinder oder schon Enkel. Wir lieben sie, aber wir wollten auch wieder ein eigenes Leben haben. Wir dachten: Jetzt sind wir an der Reihe!“, erklärt die 80jährige Gun Hedén, die von Anfang an dabei war.

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Thérèse Clerc, die „Amazone mit den weißen Haaren“

Thérèse Clerc, die „Amazone mit den weißen Haaren“

„Ich würde gerne ein Lied schreiben, ich habe schon den Refrain: Wenn alle Alten der Welt euch ihr Dynamit hinterlassen, dann gäbe das eine Bombe für morgen.“
(Thérèse Clerc, Liebe und andere Kleinigkeiten,
Teil 3 der Reihe Das Beste kommt noch, Sendung: 22.4.16, 22:45 Uhr)

Vor zwei Jahren habe ich Thérèse kennengelernt: eine energische, kreative, warmherzige und liebevolle Frau, die sich ohne Scheu als „Revolutionärin“ bezeichnete. Für sie war der Mai ’68 ein Erweckungserlebnis: In einer streng katholischen Familie aufgewachsen, heiratete sie sehr jung einen viel älteren Mann, bekam vier Kinder und hatte alle Mühe, mit dem Haushaltsgeld hinzukommen. Wollte sie mehr haben, „musste ich sehr nett zu meinem Mann sein“. Bei den Arbeiterpriestern hörte sie zum ersten Mal von Marx und Engels. Und dann kam die Studentenrevolte: „eine Befreiung aus dem Gefängnis, dem Gefängnis der Sprache, des Denkens und des Körpers“. „Wir waren erzogen, immer Ja zu sagen, und jetzt plötzlich wagten wir es, Nein zu sagen.“ Mehr lesen

Wolfgang küsst Bibiana

Noch so richtig viel Lust… (tt-Blogwichteln)

Ein Beitrag von Karin Klug*

Ja, ja, ja, dieser Blog gefällt mir, spricht mich an…. die neuen Welten des Alters erkunden…. Lust kriegen, das Alter zu leben…. genau das ist es, das mich zunehmend beschäftigt!

ttbw_buttonIm Rahmen einer Blogwichtelaktion des „wortstarken“ Frauennetzwerkes texttreff darf ich nun Sabine Jainskis Blog bewichteln, sprich: ein paar eigene Gedanken zum Thema hier anbringen.

Ich bin 51 Jahre alt. Solange ich jünger war, 10, 20, 30 schien mir das Leben jenseits der 50 unendlich weit weg, nicht greifbar, unvorstellbar. Menschen über 50, gar mit 60 oder 70 waren alt, uralt. Sie sahen anders aus, die Frauen mit toupierten, vom Haarspray fixierten Lockenkopf, in seltsamer, meist dunkler, altertümlicher Kleidung, mehr oder weniger wohlbeleibt, oft mit gebeugtem Rücken. Beliebt auch die Küchenschürze oder sogar das Kopftuch. Falten im Gesicht, falsche Zähne und ein schwerer Gang, mit Stock oder sonstiger Stütze. Die Männer mit mehr oder weniger Haaren am Kopf (mit der grausamen Variante, wenn die einzelnen verbliebenen Haarsträhnen gleichsam als Toupet über den kahlen Kopf gelegt wurden)… alte Menschen, die ihr (arbeitsreiches) Leben gelebt haben, sich nun mehr oder weniger in den Lehnstuhl zurückzogen, ihre Gebrechen pflegten, vor sich hinsiechten und einsam daheim oder im Heim auf ihr Ende warten…. Mehr lesen